KONZEPT

Rudolf Steiner Kindergarten e.V.
Wilhelm-Dieß-Weg 7
81927 München
Kindergarten
Krippe

„Das Kind in Ehrfurcht empfangen,
in Liebe erziehen
und in Freiheit entlassen“

Rudolf Steiner

 

 

INHALTSVERZEICHNIS:

VORWORT 

TEIL A 

ENTWICKLUNG DER EINRICHTUNG

Gründung des Kindergartens

Ausbau des Kindergartens

 

RAHMENBEDINGUNGEN

Rechtsform

Gesetzliche Grundlage

Umfeld und Zielgruppen

 

KONZEPTIONELLE INHALTE

Leitziele und Pädagogik

Vorbild und Nachahmung

Rhythmus und Wiederholung

Rhythmus in Sprache, Musik, Bewegung

Sinnesentwicklung und –pflege

Spiel und Spielpflege

Sprachpflege

Ästhetische, bildnerische und kulturelle Bildung

Ernährung

Gesundheitsförderung

Religiöse Erziehung

Elternarbeit

Öffentlichkeitsarbeit

Zusammenarbeit mit anderen Institutionen

 

ORGANISATORISCHE VORAUSSETZUNGEN

Räumlichkeiten

Gruppen

Pädagogisches Fachpersonal

Qualitätsentwicklung und Weiterbildung

Hauspersonal

Öffnungszeiten / Ferien- und Schließzeiten

Kosten

Zusätzliche Angebote

 

 

 

TEIL B

 

LEITIDEE ZUR GRÜNDUNG EINER KINDERKRIPPE 

 

RAHMENBEDINGUNGEN 

Rechtsform

Gesetzliche Grundlagen

Umfeld und Zielgruppen

 

KONZEPTIONELLE INHALTE

Leitziele

 

KONKRETE ANSÄTZE

Spiel und Spielzeug

Ernährung

Gesundheitsförderung

 

ANSÄTZE UND METHODEN 

Waldorfpädagogik

Gehen, Sprechen, Denken

Bewegungsentwicklung

Vorbild und Nachahmung

Sinnesentwicklung

Rhythmus

Religiöse Erziehung

Elternarbeit

Öffentlichkeitsarbeit

Zusammenarbeit mit anderen Institutionen

Eingewöhnungszeit 

 

ORGANISATORISCHE VORAUSSETZUNGEN

Räumlichkeiten

Gruppe

Pädagogisches Fachpersonal

Qualitätssicherung und Fortbildung des Personals

Hauspersonal

Öffnungszeiten / Ferien- und Schließzeiten

Kosten

 

 

TEIL C

 

SCHUTZKONZEPT

Leitbild

Partizipation Eltern

Beschwerdemöglichkeiten Eltern

Beschwerdemöglichkeit Kinder in der Krippe

Partizipation in der Krippe

Beschwerdemöglichkeiten für Kinder im Kindergarten

Partizipation im Kindergarten

 

GEFÄHRDUNG DES KINDESWOHLS

Gefährdungseinschätzung

Personal

Vorstand

Führungszeugnisse

Kinder der Einrichtung

 

Verdacht auf Gefährdung des Kindeswohls in der Einrichtung

Handlungsleitfaden

 

Verdacht auf Gefährdung des Kindeswohls im häuslichen Umfeld

Handlungsleitfaden

Dokumentation

 

 

NACHWORT 

 

 

IMPRESSUM

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

VORWORT

 

Seit Mitte der siebziger Jahre besteht unsere waldorfpädagogische Einrichtung in Englschalking. Es werden 91 Kinder in vier altersgemischten Kindergartengruppen und 12 Kinder in einer Krippengruppe betreut werden

Ende der neunziger Jahre zeigte sich in der Arbeit mit den Eltern ein steigender Bedarf an Betreuung  für Kinder von 0 -7 Jahren, wie auch ein wachsendes  Bedürfnis nach Beratung für diesen Entwicklungszeitraum.

Da dies im Kindergarten nur geringfügig abgedeckt war, entstanden  im Kollegium Überlegungen das pädagogische Angebot des Kindergartens auszubauen, um den gesellschaftlichen Veränderungen gerecht werden zu können. So begannen die Planungen zur Verlängerung der Betreuungszeiten und der Öffnung des Kindergartens für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren.

Durch Elternfragen angeregt und bestärkt durch die Tatsache, dass unser Gebäude dringend saniert werden musste, entstand so die Idee, unseren bestehenden Kindergarten zu einem „Haus des Kindes“ zu erweitern. Neben den Kindergartengruppen sollte bald eine Kinderkrippe, sowie vielfältige Beratungs- und Kommunikationsmöglichkeiten für junge Eltern angeboten werden.

Mit dem Einsatz von Eltern, Vorstand und  Kollegium fand der Kindergarten nicht nur zu  einer Neugestaltung des äußeren Erscheinungsbildes, sondern auch zu einer Erweiterung in der Bildungs- und Erziehungsarbeit.

Das vorliegende Konzept soll dazu dienen, die für uns wichtigen Schwerpunkte aufzuzeigen, ausgehend von dem Gedanken, dass die frühkindliche Erziehung ein  wesentlicher Baustein in der Entwicklung der betreffenden Kinder ist und gravierenden Einfluss auf deren Lebenswelt hat. Wir wollen uns mit dieser Schrift vorstellen und einen Überblick über unsere Tätigkeit geben. Dabei sollen die bestehenden Verhältnisse, die Waldorfpädagogik sowie die Arbeitsform im Bereich des Kindergartens und der  Krippe beleuchtet werden.

Im ersten Teil (A) werden wir unseren Kindergarten vorstellen damit deutlich wird, in welchen Rahmen die Krippe eingebettet wurde.

Das Konzept für die Kinderkrippe wird dann im zweiten Teil (B) vorgestellt.

Im dritten Teil (C) wird das Schutzkonzept im Rahmen der Änderungen im Bundeskinderschutzgesetz.

 

TEIL A

Die Gründung des Kindergartens

 

Zu Beginn der 70er Jahre gab es in München zwei Waldorfkindergärten, einen im Stadtteil Nymphenburg und den anderen in Schwabing. Beide waren weit über die letzten Plätze hinweg ausgelastet.

Ein neuer, dritter Kindergarten wurde aber erst ab dem Zeitpunkt konkret fassbar, als zwei Gönner dem Träger der Daglfinger Waldorfschule ein Grundstück für einen

Kindergartenneubau schenkten – eine Wiese am Wilhelm-Dieß-Weg .

Durch den Münchner Architekten Walter Beck bekam der Kindergarten seine besondere Form.

Der 28. November 1974 war der Tag des Richtfestes und am 23. September 1975 konnte die Einweihung stattfinden.

Der Ausbau des Kindergartens

 

Seit der Gründung des Kindergartens, Mitte der siebziger Jahre, hat sich das Erscheinungsbild der Einrichtung immer wieder verändert.

Die letzte einschneidende Veränderung begann mit den Überlegungen des Kollegiums, das pädagogische Angebot des Kindergartens auszubauen. Eine notwendige Generalsanierung, des in die Jahre gekommenen Hauses, machte es möglich diese Ideen in die Tat umzusetzen.

Vom Einreichen des ersten Konzeptes zur Gründung einer Krippe im Jahre 2001 bis zum tatsächlichen Baubeginn verging allerdings noch einige Zeit.

Anfang  Januar 2005 begannen die Sanierungs- und Umbauarbeiten. Im September des gleichen Jahres konnten wir  mit vier Kindergartengruppen und einer Krippengruppe in das neu gestaltete Haus einziehen.

Rahmenbedingungen

 

Rechtsform

Träger des Kindergartens war lange Jahre der Rudolf-Steiner-Schulverein München e.V., Max-Proebstl-Str. 7, 81927 München. Ein gemeinnütziger Verein, der die Förderung der Waldorfpädagogik in seinen Vereinszielen anstrebt. Der Schulverein ist als freier Träger Mitglied im DPWV.

 

Mit dem Umbau und der Sanierung des Hauses trat der Vorstand des Schulvereins an das Kollegium und die Elternschaft des Kindergartens mit der Bitte heran, einen eigenen

Trägerverein zu gründen.

Im   April   2006 wurde der heutige Träger, der Rudolf Steiner Kindergarten e.V., Wilhelm-Dieß-Weg 7, 81927 München  gegründet.

Registergericht: Amtsgericht München

Registernummer: VR 200279

 

Der Rudolf Steiner Kindergarten e.V. ist Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband und in der Vereinigung der Waldorfkindergärten.

 

Gesetzliche Grundlagen

Wir arbeiten auf der Grundlage des BayKiBiG.

Zu den Maßnahmen der Qualitätssicherung gehören:

  • eine jährliche Elternbefragung,
  • im Internet ist das Konzept unter info@rudolf-steiner-kindergarten.de zu finden,
  • zur Entwicklungsdokumentation gehören die Beobachtungsbögen SISMIK, SELDAK und PERIK.

 

 

Umfeld und Zielgruppen

Unser Kindergarten liegt im Stadtteil Englschalking. Es gibt in der Umgebung viel Wohneigentum und Ein- bzw. Zweifamilienhäuser. In den angrenzenden Stadtbezirken werden derzeit massiv Wohnungen geplant und gebaut. Zielgruppen sind Familien aus dem Umkreis, die einen Kindergartenplatz für ihr Kind suchen sowie Eltern, welche speziell an der von uns angebotenen Waldorfpädagogik interessiert sind.

 

 

Konzeptionelle Inhalte

 

Leitziele und Pädagogik

 

„Jede Erziehung ist Selbsterziehung, und wir sind eigentlich als Lehrer und Erzieher nur die Umgebung des sich selbst erziehenden Kindes. Wir müssen die geistige Umgebung abgeben, damit an uns das Kind sich so erzieht, wie es sich durch sein inneres Schicksal erziehen muss.“

Rudolf Steiner

 

Die erzieherische Arbeit in unserem Kindergarten hat die Waldorfpädagogik als Grundlage und orientiert sich am anthroposophischen Menschenbild Rudolf Steiners. Ziel dieser Erziehung ist es, das Kind in seiner Entwicklung zu einem freien, mündigen Menschen zu unterstützen und zur Lebenstüchtigkeit zu befähigen, das heißt, es seiner jeweiligen Entwicklungsstufe entsprechend anzusprechen und zu fördern.

 

Für die Betreuung des Kindergartenkindes (3 Jahre bis Schuleintritt) begleiten uns folgende Leitgedanken:

 

– Das Kind erzieht sich selbst an seiner Umwelt, vor allem an den Menschen in seiner          Umgebung.

– Es wird eine Erwachsenen-Kind-Beziehung geschaffen, welche von Achtung und  Toleranz gegenüber der heranwachsenden Individualität geprägt ist und deren Gleichrangigkeit und Würde anerkennt.

– Das Kind soll in seiner Individualität wahrgenommen werden.

– Eine Umgebung und Atmosphäre soll geschaffen werden, welche eine gute körperliche, seelische, soziale und geistige Entwicklung ermöglicht.

 

In der pädagogischen Umsetzung spielen folgende Punkte eine wesentliche Rolle:

 

– Vorbild und Nachahmung (Selbsterziehung)

– Rhythmus und Wiederholung

– Spiel und Spielpflege (schöpferisches Spielen)

– Sinnesentwicklung und Sinnespflege

– Sprachpflege

– Künstlerisches Gestalten

 

Unsere Kernzeit von 4 Stunden liegt im Kindergarten und in der Kinderkrippe in der Zeit von 8.15 Uhr bis 12.15 Uhr. In dieser Zeit soll die ungestörte Umsetzung der pädagogischen Inhalte mit allen Kindern möglich sein.

 

 

Vorbild und Nachahmung

Während der Schwangerschaft ist das Ungeborene in seinem Wachstums – und Entwicklungsprozess eng mit der Mutter verbunden. Die Erfahrung im eigenen Wachsen und Gedeihen eng mit einem Menschen verbunden zu sein prägt ein Kind tief.

 

Das Neugeborene versucht sofort dieses Bedürfnis nach Verbundenheit zu stillen, um zu wachsen, neue Erfahrungen zu machen, Kompetenzen auszubilden und Eigenständigkeit zu erlangen.

Der Aufbau einer Bindung, die Sicherheit und Orientierung bietet, ist entscheidend dafür wie die angelegte Offenheit für alle möglichen Erfahrungen erhalten bleibt.

In einer sicheren Bindung werden Kinder zum Entdecker. In der Gewissheit, dass ihnen jemand zur Seite steht, Hilfe und Führung gibt und sie in ihrer Einzigartigkeit, als unverwechselbares Wesen wahrnimmt.

So beschreibt der Neurobiologe Prof. Dr. Gerald Hüther die Voraussetzungen für eine gesunde kindliche Entwicklung.

 

Von Geburt an lernt ein Kind durch Nachahmung. Über das Vorbild der Menschen, die ihr Lebensumfeld bilden und gestalten erwerben sich Kinder grundlegende menschliche Fähigkeiten wie Aufrichten – Gehen – Sprechen – Denken.

Je durchschaubarer die Handlungen der Menschen für die Kinder in den ersten Lebensjahren sind, umso größer ist der Anreiz ihnen nachzutun und ihr Erfahrungsschatz kann weiter wachsen.

Im täglichen Miteinander möchten wir den uns anvertrauten Kindern ein Vorbild sein, das mit durchschaubaren und lebensnahen Tätigkeiten zum Mittun und phantasievollen Spiel anregen kann.

Sinnvolle, aufeinander abgestimmte Handlungsabläufe gestalten den Tagesablauf, wie die Zubereitung des Frühstücks, jahreszeitliche Bastel – und Werkangebote, das gemeinsame Singen, Spielen und Bewegen.

Die Erfahrung vom „Korn zum Brot “ gibt  mit dem Aussäen von Weizenkörnern, Ernten, Dreschen, Kornmahlen und Backen von Brot einen tiefen Einblick in lebenswichtige Zusammenhänge. Zur Entwicklung von neuen Fähigkeiten gehören dabei auch die Akzeptanz von individuellen und altersbedingten Gestaltungsmöglichen, sowie die angemessene Unterstützung der Kinder.

In diesem Prozess des Nachahmens werden wir als Vorbild in unserem ganzen Sein wahrgenommen, in unserem Denken – Fühlen – Wollen. Dies gibt uns die Aufgabe der Selbsterziehung, um Geistesgegenwart zu entwickeln und authentisch zu bleiben.

 

Rhythmus und Wiederholung

Alle Lebensprozesse zeigen einen rhythmischen Ablauf und zeigen uns Rhythmus als Urprinzip von Entwicklung.

Unser ganzes Leben ist von Rhythmus des Atems und des Herz – Kreislaufsystems getragen und in den Wechsel des Tages – und Jahreslaufes eingebettet. Der Rhythmus von Schlafen und Wachen, Aktivität und Ruhe, geregelte Essenszeiten haben einen gesundenden Einfluss auf unser Wohlbefinden.

Das Element der tatsächlichen Wiederkehr bringt uns im rhythmischen Ablauf von Tag, Woche, Monat und Jahreslauf, sowie der sich wiederholenden Begegnung mit Bezugspersonen immer wieder Orientierung und Sicherheit.

Das Zusammenleben im Kindergarten ist von diesen verschiedenen Rhythmen geprägt.  So zeigt der Tagesablauf einen Wechsel von Phasen geführter und freier Tätigkeit, Spannung und Entspannung, ein Ein – und Ausatmen. Jeder Tag hat dabei eine bestimmte Ausrichtung, die den Ablauf der Woche prägt.

Ein Tag im Kindergarten kann in etwa folgendermaßen skizziert werden:

 

07.30 Uhr      Bringzeit, freies Spiel, Zubereitung des Frühstücks mit den Kindern,

Bastel- und Werkangebote, Malen mit verschiedenen Materialien und anschließende Aufräumzeit

10.00 Uhr      Morgenkreis mit Gesprächen, Liedern, Fingerspielen, Reimen und kleinen Geschichten und Reigenspiel als rhythmisches Bewegungsangebot mit Liedern und Versen

10.30 Uhr      Gemeinsames Frühstück

11.00 Uhr      Gartenzeit und Spaziergang, Erleben der Jahreszeiten und Natur,

Bewegungsangebote zur Förderung der Grobmotorik, Erleben der Sinnestätigkeiten

12.00 Uhr      Abschluss des Vormittages mit Märchen, Puppenspiel oder Kreisspielen oder auch das Kneten mit Bienenwachs, Bilderbuchbetrachtung

12.30 Uhr      Mittagessen

13.30 Uhr      Ruhe- und Schlafenszeit

14.30 Uhr      Gartenzeit mit freiem und geführtem Spiel

16.00 Uhr      Brotzeit

16.30 Uhr      Spiel und Beschäftigung bis zur Abholzeit,  je nach Witterung drinnen                               oder draußen

letzte Abholzeit

 

Ein Wochenrhythmus kann so aussehen:

Wochentage     Montag           Dienstag          Mittwoch         Donnerstag         Freitag

 

Freispiel           Angebote zum Mittun: Frühstückszubereitung, Korn mahlen, Backen,

Bastel – und  Werkangebote, freies Spiel, Malen

 

Frühstück        Semmeln       Gemüsesuppe    Hirsebrei          Brot mit              Müsli

backen                                                    Karotten

 

Aufgaben         Malplatten       Aquarellmalen    Eurythmie     Harfenspiel          Bilder

säubern                                                                                  einordnen

 

Stuhlkreis        Fingerspiele, Kreisspiele, Lieder, Reime mit jahreszeitlichen Themen

Reigen                            und im monatlichen Wechsel

 

Spielzeit          Garten           Spaziergang         Garten         Spaziergang        Garten

draußen           Spiel in der Natur, Klettern, Balancieren, Seil springen, Stelzen laufen

 

Abschluss      Märchen            Kneten            Geschichte       Kreisspiel     Puppenspiel

Im Tagesablauf erkennen die Kinder eine bestimmte Abfolge, woran sie sich orientieren können. Im Wochenrhythmus zeigen die Wochentage bestimmte Merkmale, die verknüpft werden können. Wenn es nach Semmeln duftet erkennen die Kinder zum Abschluss gibt es ein Märchen oder wenn es Müsli gibt folgt bald das Wochenende.

Die Abläufe werden mit der Zeit für die Kinder vorhersehbar. In diesem zeitlichen Gefüge können sie sich sicher fühlen und in ihre Tätigkeiten eintauchen. Außerdem haben sie die Gewissheit, dass sich alle Kinder der Gruppe in diesen Abläufen zusammenfinden.

 

In einem Rhythmus von 3 -4 Wochen wird ein Thema für die Kinder erlebbar gemacht. Tätigkeiten, Lieder und Geschichten wiederholen sich und Fähigkeiten können in der Wiederholung zu Fertigkeiten werden.

 

Das Erleben des Jahreslaufes mit seinen verschiedenen Jahreszeiten und Festen vermittelt in den wiederkehrenden Erlebnissen Orientierung und das Wissen über die Veränderungen in der Natur, sowie den kulturellen Zusammenhängen.

Das gemeinsame Feiern der Jahresfeste stärkt das Gefühl der Zugehörigkeit.

 

Rhythmus in Sprache, Musik und Bewegung

Rhythmus erleben wir auch in unserer Sprache, in der Musik und in unseren

Bewegungsabläufen. Dabei wirkt das rhythmische Geschehen auch immer bis in das soziale Miteinander. Das Mitschwingen in einer Gruppe wird leichter, wenn etwa Umbruchsituationen wie die Aufräumzeit oder das Beenden der Mahlzeiten mit einem Lied oder einem Vers eingeleitet werden.

Dabei wirkt Rhythmus auch auf unsere Atmung und unseren Blutkreislauf, auf unser gesamtes rhythmisches System. Er kann belebend oder beruhigend erlebt werden.

Außerdem wird unser Gefühlsbereich angesprochen.

 

„ … im gemeinsamen Tun erleben Kinder Glück in der Gemeinschaft, im gemeinsamen Singen und Musizieren, gemeinsam erlebten Märchen, im gemeinsamen Malen, Basteln, Spielen..“  

Prof. Dr. Gerald Hüther in „ Jedes Kind ist hochbegabt“

 

Sinnesentwicklung und –  pflege

Kinder nehmen ihre Umwelt mit allen Sinnen wahr, die an ein Organ gebunden sind und eine Betätigung brauchen, um sich weiterentwickeln zu können. Auch alle Lernprozesse sind im Vorschulalter stark mit unserer Sinnestätigkeit verbunden. Im Idealfall sollten mindestens 3 Sinne angesprochen werden, um sich Wissen anzueignen und zu begreifen. Beim gemeinsamen Kochen und Backen werden zum Beispiel Tasten, Riechen, Schmecken, die Betätigung unserer Motorik beim Teigkneten  in einen

sinnvollen Zusammenhang gebracht, um auch die Veränderung der Stoffe zu begreifen.

 

Unser pädagogisches Konzept ist daher auf ein ganzheitliches Erleben und Betätigen der Sinne ausgelegt, vor allem in Tastsinn, Gleichgewichtssinn, Eigenbewegungssinn, Geruchssinn, Geschmackssinn, Hörsinn, Sprachsinn.

Dabei ist ein weiterer Schwerpunkt die Vermittlung von vielfältigen authentischen Sinneserfahrungen. Die Spielmaterialen sind deshalb aus verschiedenen natürlichen Materialien zusammengestellt: Holz, Steine, verschiedene Obstkerne, Wolle, Seide.

Über die Beschaffenheit der Oberfläche, Größe, Wärme, Gewicht erfahren wir auch über das Wesen und die Beschaffenheit der Dinge.

Im Haushalt finden sich ebenfalls Gegenstände aus Holz, Porzellan, Glas, Keramik die alle einen achtsamen Umgang erfordern.

Beim Kneten mit Knetbienenwachs, Filzen, Malen, Schneiden von Obst und Gemüse, Kornmahlen entwickeln die Kinder ihre sensorischen Fähigkeiten.

Während der Spielzeit im Freien erleben die Kinder die verschiedenen Elemente im Spiel mit Erde, Wasser, Luft und können ihre Bewegungsfähigkeit im Klettern, Stelzen laufen, Seil springen und vielem mehr weiter ausbauen.

Durch die Pflege der Sinne entwickelt sich eine gesunde körperliche Konstitution. Dies lässt die Kinder mit innerer Sicherheit auf die Welt und seine Mitmenschen zugehen.

 

Spiel und Spielpflege  

Das Spielmaterial ist bewusst einfach in der Beschaffenheit, aber vielfältig ausgewählt.

Es soll wandelbar sein und den Einsatz der Phantasiekräfte fördern. Grundausstattung sind verschiedene Hölzer, Steine, Kastanien, Eicheln, Bucheckern, Muscheln, Tannenzapfen, Obstkerne. Neben den Naturmaterialien finden die Kinder Tücher, Bänder, Stoffpuppen, Sandsäckchen und Spielständer zur Gestaltung ihres Spiels. Die geringe Ausgestaltung der Spielmaterialien lässt Raum für die Betätigung der kindlichen Phantasie. So wird aus einem einfachen Holz ein Zug, Telefon oder Fotoapparat.

Die Entwicklung der Phantasiekräfte legt die Grundlage für ein freies, kreatives Denken und Handeln.

 

Sprachpflege 

Die Pflege der Sinne umfasst auch die gezielte Sprachförderung. Sprache wird in einer sprechenden Umgebung. Fingerspiele, Sprüche, Verse, Reime und Rhythmen gehören zum festen Bestandteil der täglichen Abläufe. Sprache wird so spielend erlernt und durch  Wiederholung im Monats – und Jahresrhythmus eingeprägt. Fingerspiele unterstützen die feine Motorik der Sprachwerkzeuge in ihrer Beweglichkeit.

Märchen und Geschichten, die erzählt oder vorgelesen werden erweitern durch ihre bildhafte und wortreiche Sprache den Sprachschatz der Kinder. Ohne Illustrationen konzentrieren sich die Kinder auf die Sprache selbst und es kann durch die Phantasie ein inneres Bild entstehen.

Im Puppenspiel, das den Kindern regelmäßig vorgespielt wird oder sie auch selbst im Spiel aufgreife, ergänzen sich Sprache und das bewegte Bild.

 

Ästhetische, bildnerische und kulturelle Bildung

Die Ästhetische, bildnerische und kulturelle Bildung nimmt in unserer ganzheitlich angelegten Arbeit einen großen Raum ein.

Raumgestaltung und Jahreszeitentisch

Die Gruppenräume sind mit natürlichen Materialien gestaltet. Die Holzmöbel sind natur belassen und die Wände mit Pflanzenfarben lasiert. Auch wenn Tische, Stühle und die  Spielmaterialien für die verschiedenen Situationen in Bewegung sind, hat alles seinen Platz, wo sie nach dem Spielen wieder eingeordnet werden können.

Der Raum und der Jahreszeitentisch sind je nach Jahres – und Festeszeit gestaltet, was sich in Farbe und der Dekoration spiegelt. In der Gestaltung soll das Wesentliche des Festcharakters oder der Jahreszeit zum Ausdruck kommen. So zeigt der Raum zur Adventszeit ein dunkles Blau und der Jahreszeitentisch beherbergt die Krippe. Zum Sommeranfang leuchtet ein helles Gelb aus allen Winkeln.

Musik

Unsere Stimme findet im Tagesgeschehen als 1. Instrument immer wieder ihren Einsatz. Mit kleinen Instrumenten findet unsere Singstimme und Sprache eine rhythmische Begleitung. Eine ausgewählte Liedsammlung führt uns musikalisch durch das Jahresgeschehen und die Festeszeiten.

Sprache und Bewegung

Eine Verbindung von Sprache und Bewegung erleben die Kinder täglich in unseren Fingerspielen, im Reigen – und Kreisspiel, Tänze, sowie in der Eurythmie. Der Reigen und die Eurythmie verbinden Sprache und Musik mit rhythmischen Bewegungsabfolgen, Körpersprache und Mimik. Puppenspiele bringen Sprache in ein lebendiges Bild.

Eine gepflegte Sprache ohne Anglizismen, ein bildhaftes Erklären und die Erzählsprache in Märchen und Geschichten bestimmen unsere Sprachkultur.

Bastel – und Werkangebote

Im Jahreslauf finden auch vielfältige Bastel – und Werkangebote ihren Platz. Auch hier werden unterschiedliche Materialien bearbeitet, wie etwa Holz, Wolle, Baumwolle, Seide, Wachs, Papier und Pappe. Zur Bearbeitung kommen verschiedene Techniken, Werkzeuge und Fähigkeiten zum Einsatz. Die Kinder werden altersgemäß unterstützt und angeleitet.

Kulturtechniken

In den vielen Angeboten werden auch immer wieder Kulturtechniken kennen gelernt, die ein lebendiges Verständnis der menschlichen Entwicklung und seiner Umwelt vermitteln.

So werden Techniken wie das Kardieren, Spinnen und Weben von Wolle, die Herstellung von Bienenwachskerzen, Techniken zur Bevorratung wie etwa das Einkochen und Trocknen von Obst.

Bildnerisches Arbeiten

Im täglichen Malen am Maltisch können die Kinder ihrer eigenen Befindlichkeit und ihrer Wahrnehmung der Lebensumwelt Ausdruck verleihen. Dazu stehen ihnen verschiedene Materialien, wie Wachsstifte und Wachsblöckchen, sowie Buntstifte zu Verfügung. Ein besonderes Erlebnis ist das Malen mit Aquarellmalen in Nass in Nass malen.

Hier können die Kinder mit ihrer Kreativität und Entdeckerfreude in das  Farbenspiel der fließenden Farben eintauchen.

Förderung der Vorschulkinder

Für unsere Vorschulkinder gibt es die Möglichkeit nochmals verstärkt an den musikalischen Fähigkeiten zu arbeiten. Unter Anleitung einer Musikerin erlernen sie die eigene Stimme mit dem Spiel auf einer so genannten „ Kinderharfe“ in Einklang zu bringen. Dabei werden zum einen die musikalischen Fähigkeiten ausgebaut, wie die Wahrnehmung von Melodie, Rhythmus, Tempo und Takt und die Umsetzung dessen in die eigene Tonbildung. Durch das Einstimmen auf die Mitspieler werden aber auch die sozialen Fähigkeiten gestärkt und Selbstkontrolle und Steuerung, sowie Selbstkorrektur geübt.

Über einen längeren Zeitraum arbeiten die angehenden Schulkinder auch an verschiedenen Werk – und Handarbeiten. Hierbei wird nicht nur die Kreativität und Geschicklichkeit der Feinmotorik ausdifferenziert. Die Kinder stärken nochmals ihre Fähigkeiten wie Ausdauer, Konzentration, Koordination und Durchhaltevermögen, wie auch das Erfassen und Umsetzen von Anweisungen und eigenen Vorstellungen.

Mit Bewegungsangeboten, wie etwa Stelzen laufen, Seilspringen, Ballspielen werden die Geschicklichkeit und  das Gleichgewicht nochmals geschult.

Zum Abschluss ihrer Kindergartenzeit führen die „ Großen“ für ihre Eltern und die jüngeren Kinder der jeweiligen Gruppe ein Marionetten spiel auf.

 

Insgesamt werden in den verschiedenen Bereichen Selbstwirksamkeit und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ausgebaut und gestärkt.

In allen geschilderten Tätigkeiten hat die Sprache als wichtigstes Medium auch eine grundlegende Bedeutung bei der Ausbildung von Medienkompetenz

 

Ernährung

Es wird auf eine ausgewogene vollwertige Ernährung geachtet. Die Nahrungsmittel kommen aus biologischem Anbau und die Speisen werden auf die Bedürfnisse der Kinder und deren Alter abgestimmt. Die Zubereitung des Frühstücks beinhaltet das Backen von Semmeln, Brot und evtl. Kuchen, das Kochen von Gemüsesuppe, Hirsebrei mit Apfelmus und die Herstellung von Müsli mit frischem Obst, Haferflocken und Nüssen.

Das vollwertige, vegetarische Mittagessen wird uns von einem Cateringservice geliefert und beinhaltet im Wechsel ein Vorspeise bzw. Nachspeise und ein Hauptgericht.

 

Gesundheitsförderung

Ein wichtiges Anliegen ist die intensive Begleitung und Betreuung der Kinder, um Ent-wicklungsverzögerungen oder -störungen in motorischer, sprachlicher und psycho-sozialer Hinsicht frühzeitig zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren. Thera-peutische Angebote im Haus wie Heileurythmie und Sprachgestaltung tragen dazu bei.

Religiöse Erziehung

Der Kindergarten hat eine christliche Ausrichtung, ist aber nicht konfessionell gebunden.

Wir feiern alle christlichen Jahresfeste.

 

Elternarbeit

Formen der Elternarbeit:

–           Elternbeirat

–           Elternarbeitskreise

–           Elterngespräche

–           Gruppen-Elternabende

–           Übergreifende Elternabende (Kindergarten/Kinderkrippe)

–           Vorträge

–           Kurse (handwerklich und künstlerisch)

 

Öffentlichkeitsarbeit

Wir veranstalten jährlich einen „ Tag der offenen Tür“ und  zwei Informationsabende, an denen sich Eltern und Interessierte über unsere Einrichtung informieren können. Ebenso bieten unser Frühlingsmarkt und das Sommerfest eine Gelegenheit, den Kindergarten wahrzunehmen.

Wir informieren regelmäßig über Vorträge und Veranstaltungen in den Schulzeitungen der Schwabinger, Daglfinger und Ismaninger Waldorfschulen. Unser „ Zeitungskreis“ stellt in Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat und dem Kollegium viermal im Jahr die „Jahreszeitenblätter“ zusammen. Diese können gegen einen geringen Unkostenbeitrag von jedem erstanden werden.

Über unsere Internetseite können unser Konzept, aktuelle Informationen und Termine eingesehen werden.

 

Zusammenarbeit mit anderen Institutionen

Da wir als Kindergarten in freier Trägerschaft im DPWV mit anderen Einrichtungen freier Träger zusammengeschlossen sind, nehmen wir regelmäßig an den Trägertreffen, den Leitungstreffen sowie Informationsveranstaltungen teil (z.B. Novellierung des BayKiBiG)

In der Zusammenarbeit mit den bayerischen Waldorfkindergärten zählen neben den Bezirkstreffen die Regional- und Landestreffen zu den von uns regelmäßig besuchten Veranstaltungen.

Zu Fragen der Einschulung besteht auch ein enger Kontakt zur Rudolf-Steiner- Schule Daglfing und  anderen Waldorfschulen.

 

 

Organisatorische Voraussetzungen

Räumlichkeiten

Der „ Rudolf Steiner Kindergarten e.V.“ ist Eigentümer des Kindergartengebäudes, welches speziell für diese Nutzung errichtet wurde.

Jede Gruppe verfügt über einen individuell gestalteten und eingerichteten Gruppenraum mit Kochecke. Dazu kommen Intensivräume, Mehrzweckraum, Sanitärräume, Küche und Gemeinschaftsräume, welche nach Bedarf genutzt werden.

Gruppen

Es können laut Betriebserlaubnis bis zu 91 Kinder über 3 Jahren im Kindergarten betreut werden.

Alle Gruppen sind altersgemischt (3-6 Jahre) zusammengestellt.

Drei Gruppen mit 25 Kindern

Eine Gruppe mit 15 – 16 Kindern

 

Pädagogisches Fachpersonal

In den Kindergartengruppen arbeitet jeweils eine staatlich anerkannte Erzieherin (mit zusätzlicher waldorfpädagogischer Ausbildung) als Gruppenleiterin und eine Kinder­pflegerin/Berufspraktikantin als Ergänzungskraft in einer Gruppe zusammen. Die Vergütung des pädagogischen Fachpersonals erfolgt nach dem TVöD.

In der Einrichtung sind weiterhin eine Eurythmistin, eine Heileurythmistin und eine Sprachtherapeutin tätig. Bei Bedarf steht uns eine Heilpädagogin zur Seite, die den erhöhten Förderbedarf von Kindern in einer Einzelintegration 1x pro Woche abdeckt.

 

Qualitätssicherung und Fortbildung des Personals

Wir führen jährlich eine ausführliche Elternbefragung durch und versuchen dann die Anliegen der Eltern in unsere Arbeit aufzunehmen.

Die Gruppenleiterinnen haben zu der staatlich anerkannten Erzieherausbildung eine zusätzliche Ausbildung als Waldorferzieherin absolviert um den speziellen Anforderungen der Waldorfpädagogik gerecht zu werden.

In den Konferenzen findet mit dem gesamten Kollegium ein Austausch über alle Belange des Kindergartens und der Krippe statt. Am Anfang dieser Konferenz werden pädagogische Themen in den Mittelpunkt gestellt.

Außerdem finden Kinderkonferenzen (d.h. Entwicklungsbeobachtungen zu einzelnen Kindern) und gruppeninterne Teambesprechungen statt.

Zur Dokumentation kommen die Beobachtungsbögen SISMIK, SELDAK und PERIK zum Einsatz.

Die Erzieherinnen besuchen regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen wie:

– Herbstfachtagung (Stuttgart)

– Pfingsttagung (Hannover)

– Heilpädagogisches Seminar (Kassel)

– Fachseminare und

– Tagungen zur pädagogischen Arbeit

Viermal im Kindergartenjahr treffen sich die Mitarbeiter der Waldorfkindergärten im Großraum München zur gemeinsamen Arbeit an einem pädagogischen Thema. Ebenso suchen wir Kontakt zu Kinderärzten, Therapeuten und Lehrern, um an speziellen Fragen, die die Erziehung des Kindes betreffen, zu arbeiten.

Bei Bedarf steht dem pädagogischen Personal, wie auch den Eltern eine Psychologin der für den Bezirk zuständigen Beratungsstelle zur Seite.

 

Hauspersonal

Für die anfallenden Büroarbeiten ist eine Verwaltungskraft für uns tätig.

Reinigungspersonal ist über eine Reinigungsfirma gebucht.

Außerdem unterstützt uns eine Küchenkraft bei den anfallenden hauswirtschaftlichen Arbeiten.

Öffnungszeiten / Bring-, Abhol- und Kernzeiten / Ferien- und Schließzeiten

Der Kindergarten ist Montag bis Freitag von 7.30 Uhr bis 16.30 Uhr geöffnet.

Die Bringzeit ist bis 8.15 Uhr. Die früheste Abholzeit um 12.30 Uhr.

Die Kernzeit von 4 Stunden im Kindergarten liegt in der Zeit von 8.15 Uhr bis 12.15 Uhr.

Es gibt 30 Schließtage pro Kindergartenjahr, die an die Schulferien angelehnt sind.

 

Kosten

Unser Kindergarten wird mit Geldern aus öffentlichen Mitteln unterstützt. Der derzeitige Deckungsbeitrag, welcher von den Eltern pro Kind aufgebracht werden muss, beträgt Euro 192,00 bis Euro 346,00 je nach Betreuungszeit des Kindes. Hinzu kommt ein monatliches Gruppengeld (Frühstück und Material) von Euro 18,00. Für ein Mittagessen werden bis dato Euro 4,00 erhoben.

 

Berechnung (allgemein):

 

seit 01.01.2016:

Stunden
gebucht

monatlicher Beitrag

>4,0 bis 5,0

192,00 €

>5,0 bis 6,0

231,00 €

>6,0 bis 7,0

269,00 €

>7,0 bis 8,0

308,00 €

>8,0 bis 9,0

346,00 €

 

 

Zusätzliche Angebote

Stundenweise vor- oder nachmittags ist es uns möglich, ein zusätzliches pädagogische

Programm für jüngere Kinder  und ihre Eltern anzubieten.

Zur Zeit beherbergen wir im Kindergarten einmal wöchentlich eine Eltern-Kind-Gruppe und eine Stillgruppe. Die Gruppen werden von einer Pädagogin geleitet. Mit ihrer zusätzlichen Ausbildung als Eltern- und Stillberaterin bietet sie auch eine individuelle Elternberatung an.

Zur Beratung von Eltern und auch des Kollegiums steht uns auch eine Psychologin einer Beratungsstelle zur Seite.

Als therapeutische Kräfte unterstützen uns eine Sprachgestalterin und eine Heileurythmistin, die nach Absprache mit den Eltern für einzelne Kinder tätig werden.

 

TEIL B

 

Leitidee zur Gründung einer Kinderkrippe

Die Gegenwart ist gekennzeichnet von einer Vielzahl von Veränderungen, von denen auch die für das kleine Kind wesentlichen Bereiche nicht unberührt bleiben. Im Hinblick auf die Voraussetzungen für eine gesunde Kindesentwicklung ist es uns ein Anliegen, besser auf die Bedürfnisse solcher Eltern einzugehen, die bereits kurz nach der Geburt ihres Kindes beide wieder arbeiten wollen oder müssen. Ebenso allein erziehende Elternteile, welche durch ihre Berufstätigkeit auf eine Fremdbetreuung angewiesen sind.

So entstand die Idee, eine Krippe in unseren Kindergarten zu integrieren und eine anstehende Generalsanierung bot die Möglichkeit, die dafür erforderlichen Umbaumaßnahmen in Angriff zu nehmen. Wir wollten einen Ort schaffen, an welchem auch die Eltern zu Beratung und Kommunikation ihren Platz finden können.

Die Kinderkrippe arbeitet nach den Grundsätzen der Waldorfpädagogik. Unser oberster Grundsatz heißt „Erziehung zur Freiheit“. Dies ist unser wichtigstes Anliegen: die Kinder sollen zu mündigen, selbstverantwortlich handelnden, freien Menschen heranwachsen.

 

 

Rahmenbedingungen

 

Rechtsform

Die Krippe wurde in den bestehenden Kindergarten und damit auch in den Rudolf Steiner Kindergarten e.V. eingegliedert.  Über den freien Träger ist sie auch im DPWV organisiert.

 

Gesetzliche Grundlagen

In der Kinderkrippe bilden das BayKiBiG, sowie die Krippenrichtlinien des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen die Grundlagen.

Die Krippe wurde bis 31.12.2015 in einer Betriebsträgerschaft der Stadt München geführt. Eine Überleitung in die Münchner Förderformal wurde vom Träger nicht beantragt. An den Sitzungen der Facharge nimmt die Krippe regelmäßig teil.

 

Umfeld und Zielgruppen

Das Stadtviertel Englschalking gehörte laut Krippenbedarfsplan der Stadt München zu der Prioritätengruppe I zum Ausbau der Betreuung für Kinder unter 3 Jahren.

Zielgruppe sind Eltern aus der Umgebung, welche ihr Kleinkind aus Gründen der Berufstätigkeit oder Ausbildung beider Eltern nicht zuhause betreuen können und die gezielt nach einer Betreuung auf der Grundlage der Waldorfpädagogik suchen.

 

 

Konzeptionelle Inhalte

 

Leitziele

Die erzieherische Arbeit in der Kinderkrippe soll die Waldorfpädagogik als Grundlage haben und sich am anthroposophischen Menschenbild Rudolf Steiners orientieren. Ziel dieser Erziehung ist es, das Kind in seiner Entwicklung zu einem freien, mündigen Menschen zu unterstützen, das heißt, es seiner jeweiligen Entwicklungsstufe entsprechend anzusprechen und zu fördern.

 

Für die Betreuung des Kleinkindes (0-3 Jahre) werden uns u. a. folgende Leitgedanken begleiten:

 

–           Das Kind erzieht sich selbst an seiner Umwelt, vor allem an den Menschen in seiner Umgebung.

–           Es muss eine Erwachsenen-Kind-Beziehung geschaffen werden, welche von Achtung und Toleranz gegenüber der heranwachsenden Individualität geprägt ist und deren Gleichrangigkeit und Würde anerkennt.

–           Das Kind soll in seiner Individualität wahrgenommen werden.

–           Eine Umgebung und Atmosphäre soll geschaffen werden, welche eine gute körperliche, seelische, soziale und geistige Entwicklung ermöglicht.

 

Bei der Gestaltung des pädagogischen Alltags im Umgang mit dieser Altersgruppe gilt es daher vor allem folgende Punkte zu beachten:

 

–           die Bedeutung der Entwicklung von Gehen – Sprechen – Denken

–           die Bewegungsentwicklung

–           die Nachahmungsfähigkeit des Kindes und die Bedeutung des Vorbildes

–           die Entwicklung und Pflege der Sinne

–           Rhythmus und Wiederholung

 

In unserer Kinderkrippe soll dem Kind eine Hülle geboten werden, welche diese Entwicklungsbedingungen berücksichtigt:

 

–           Raum für körperliche Bewegung, um eine Grundlage für einen freien, sprachlichen Ausdruck und ein bewegliches Denken zu schaffen.

 

–           Zeit zur individuellen Entwicklung, erüben des körperlichen Gleichgewichts als Grundlage des seelischen Gleichgewichts.

 

–           Ruhe für reiche, authentische Sinneserfahrungen, die zur Formung einer starken Persönlichkeit beitragen.

 

In unserer Kernzeit von 4 Stunden soll die ungestörte Umsetzung der pädagogischen Inhalte für alle Kinder möglich sein. Die Kernzeit liegt in der Kinderkrippe in der Zeit von 8.15 Uhr bis 12.15 Uhr.

Konkrete Ansätze

 

Spiel und Spielzeug

Das Spiel der Kinder ist in seiner fröhlichen, lauten oder besinnlichen Art eine wichtige und ernste Angelegenheit. Im Spiel findet das Kind die wichtigste Möglichkeit, die Welt kennen zu lernen. Hier werden seine Sinne angeregt, mit Händen und Füßen lernt es, die Welt zu ergreifen und zu begreifen.

 

Es gibt einige Faktoren, welche uns für die Auswahl der Spiele und Spielmaterialien wichtig erscheinen, wie zum Beispiel:

 

–          Hat das Kind die Möglichkeit und genügend Raum (räumlich und zeitlich) zu

spielen?

–           Wie wirkt das Spielzeug, welches das Kind zur Verfügung hat?

–           Kann das Kind im Spiel seine Gefühle und Wahrnehmungen wiedergeben?

 

Das Spiel des Kindes soll schöpferisch und frei sein. Das Spielzeug sollte ihm viel Raum für die eigene Phantasie lassen. Je einfacher das Spielmaterial ist, desto vielfältiger ist es zu verwenden. Spielzeug aus Naturmaterial, selbst genähte Puppen und Spieltücher bieten hier in ihrer Vielfältigkeit ein fast unbegrenztes Angebot. Alle Gegenstände und Spielgeräte in der Kinderkrippe dienen vorrangig der Bewegungs- und Sinnesentwicklung.

 

Ernährung

Es wird auf eine ausgewogene vollwertige Ernährung geachtet. Die Nahrungsmittel kommen aus biologischem Anbau und die Speisen werden auf die Bedürfnisse der Kinder und deren Alter abgestimmt. Für die Zubereitung des vollwertigen Mittagessens ist ebenfalls der  Cateringservice eingesetzt.

Auf spezielle Ernährungsformen/Diäten wird selbstverständlich Rücksicht genommen.

 

Gesundheitsförderung

Ein wichtiges Anliegen ist die intensive Begleitung und Betreuung der Kinder, um Entwicklungsverzögerungen oder -störungen in motorischer, sprachlicher und psychosozialer Hinsicht frühzeitig zu erkennen. Nach Absprache mit den Eltern finden wir es hilfreich, dass ein Arzt das Kind in seinem Spielalltag in der Krippe kennen lernt und dadurch ein umfassendes Bild seines Entwicklungsstandes gewinnt, ohne dass das Kind im Rahmen einer ärztlichen Sprechstunde vorgestellt wird. Ebenso wichtig ist uns die Beratung der Eltern bei Fragen der Ernährung, bei Kinderkrankheiten, Schlafstörungen, Impfungen usw. Zur täglichen Pflege werden pflanzliche Seifen, Öle und Cremes verwendet.

Außerdem stehen uns regelmäßig eine Psychologin und eine Ärztin zur Seite, um die gesunde Entwicklung der Kinder zu begleiten und Eltern in Erziehungs- und Gesundheitsfragen zu beraten.

 

 

Ansätze und Methoden

 

Waldorfpädagogik

Die Waldorfpädagogik beruht auf den menschenkundlichen Erkenntnissen Rudolf Steiners. Sie orientiert sich an den Entwicklungsschritten des Kindes und ist bemüht, diese mit Offenheit wahrzunehmen und altersentsprechend zu unterstützen.

Mit Blick auf die gesamte menschliche Entwicklung wird gerade den ersten drei Jahren eine besondere Wichtigkeit zugesprochen, da in dieser Phase die Grundlagen für die ganze weitere Entwicklung gebildet werden.

 

Für die Ausbildung von:

 

– Sprachkompetenz

– Körper- und Bewegungskompetenz

– Sinnes- und Wahrnehmungskompetenz sowie

– Sozialkompetenz

 

richtet die Waldorfpädagogik in der Früherziehung ihr Augenmerk besonders auf die, in den Leitlinien aufgeführten Punkte, da sie in der Pflege dieser Grundlagen die

Möglichkeiten zu einer gesunden Entwicklung sieht.

 

 

Gehen, Sprechen, Denken

Gehen, Sprechen und Denken sind die eng miteinander verbundenen Grundfähigkeiten der menschlichen Entwicklung. Erlernt werden sie allein durch das menschliche Vorbild und die menschliche Umgebung. Dort, wo körperliche Beweglichkeit gefördert wird, kann sich auch sprachliche und darauf aufbauend wiederum gedankliche Beweglichkeit bilden. Nacheinander lernt das kleine Kind sich frei zu bewegen, zu sprechen und zu denken. Das Ineinandergreifen und Aufeinanderaufbauen dieser drei Bereiche macht die Bildung und Gestaltung einer lebendigen Grundlage notwendig, aus der sich

lebendige Entwicklung vollziehen kann. Deshalb scheint es uns so wichtig, den Kleinkindern genügend Raum für ihre Bewegungsentfaltung zu geben, ihnen Zeit für ihre individuellen Erfahrungen und Fortschritte zu lassen und mit innerer und äußerer Ruhe ihre Entwicklungsschritte zu begleiten. Fingerspiele, Kniereiter und Reime können hier speziell zur Förderung der Sprachkompetenz als  Alters entsprechende Anregungen dienen.

 

Bewegungsentwicklung

Die Bewegungsentwicklung des Säuglings beinhaltet nicht allein das Erüben von Rollen, Kriechen, Sitzen, Stehen oder Gehen, sondern auch das Lernen an sich. In diesem Prozess lernt der Säugling sich selbständig mit etwas zu beschäftigen, an etwas Interesse zu finden, zu probieren, zu experimentieren. Er lernt Schwierigkeiten zu überwinden, und er lernt die Freude und Zufriedenheit kennen, welche das Resultat seiner geduldigen, selbständigen Ausdauer sind.

 

Es wird immer deutlicher, dass in der Gegenwart die kognitive Förderung des Kindes besonders stimuliert wird. Hingegen ist eine starke Reduzierung der Eigenbewegung wahrzunehmen, von der beim Umgang mit Fernsehen und Computer nur noch die visuelle Betrachtung von Bewegungsabläufen übrig bleibt. Dies ist ein wesentlicher Grund, weshalb wir in der frühkindlichen Erziehung auf den Einsatz von elektronischen Medien verzichten. Die Aufgabe der Erziehenden liegt vielmehr darin, die

Bewegungsmöglichkeiten angemessen zu gestalten.

Nach dem Grundsatz von Emmi Pikler: „Lass mir Zeit, hilf mir es selbst zu tun, schaff mir die Möglichkeit, um Fähigkeiten zu üben“ wollen wir vor allem die freie, selbständige Bewegung des kleinen Kindes fördern. Wir wollen Platz für vielfältige Erfahrungen bereitstellen ohne den Kindern etwas ab- oder gar voraus zu nehmen. Das selbständige Erringen der Fähigkeiten soll im Vordergrund stehen. So bildet die

Bewegungsentwicklung eine wichtige Grundlage für die Persönlichkeitsentwicklung.

 

Vorbild und Nachahmung

Die Fähigkeit des Aufrechtstehens, des Gehens, des Erwerbs der Muttersprache und vieles mehr beruht auf der kindlichen Nachahmung seiner menschlichen Umgebung. Dabei wirkt der ganze Mensch auf das Kind in Denken – Sprechen – Handeln. Die Wahrnehmung der Eindrücke ist umso sensibler, je jünger das Kind ist. Vorbild sind alle Menschen, die in der Umgebung erlebt werden.

 

Die Verantwortung in der pädagogischen Arbeit heißt deshalb:

– welches Vorbild möchte ich sein?

– welches Vorbild kann ich sein?

 

Zum einen beziehen sich diese Fragen auf das pädagogische Konzept und das individuelle Ideal, zum anderen auf die Wahrnehmung der eigenen Grenze und die Selbsterziehung auf den Weg zum Ideal. Dazu braucht es innere Sammlung, Konzentration, Übereinstimmung von Handlung und Wort, Gelassenheit und Überschau. In Verbindung mit Lebensfreude und Humor soll eine warmherzige Atmosphäre geschaffen werden, in der sich die Kinder wohl und geborgen fühlen können. Überschaubare Handlungsabläufe (z.B. häusliche Tätigkeiten wie Brotzeit zubereiten, Geschirr spülen, Laub kehren usw.) sollen mit dem Kind erlebt werden, damit es vom Er-greifen zum Be-greifen kommen kann. So kann sich das Kind in der Nachahmung der Umgebung selbst erziehen.

 

Sinnesentwicklung

Die Welt wird über die Sinne wahrgenommen, welche jeweils an ein Organ gebunden sind und eine Betätigung brauchen, um sich weiter entwickeln zu können. Die Ausbildung der Körpersinne ist gerade für die Entwicklung des kleinen Kindes von größter Bedeutung. Durch die Pflege der Sinne entwickelt sich eine gesunde und stabile körperliche Konstitution, die das Kind mit innerer Sicherheit auf die Welt und seine Mitmenschen zugehen lässt und ihm die Grundlage zur Sozialfähigkeit gibt.

Die Sinnespflege wird im pädagogischen Angebot der Krippe in der Raumgestaltung (Farbgebung, Atmosphäre), bei der Ausstattung („lebendige“ Materialien wie Holz, Wolle, Seide, Ton usw.) und der Wahl des Spielmaterials (natürliche Spielmaterialien) Beachtung finden. Authentische Sinneserfahrungen (was schwer aussieht muss auch schwer sein) stehen dabei im Vordergrund.

 

Rhythmus

Alles Lebendige vollzieht sich in einem Rhythmus, dem Urprinzip von Entwicklung. Unser ganzes Leben wird vom Rhythmus des Atems und des Herz-Kreislauf-Systems getragen, eingebettet in den Tages-, Wochen-, Monats- und Jahresrhythmus der Natur.

Das dem Rhythmus innewohnende Prinzip der tatsächlichen Wiederkehr bringt vor allem für das kleine Kind Ordnung und Sicherheit. Neben den Rhythmen von Schlafen und Wachen, Nahrungsaufnahme und Nahrungspause gehört dazu auch die regelmäßig sich wiederholende Begegnung mit einer Bezugsperson. Hier entsteht, im Zusammenhang mit dem über den Tastsinn vermittelten Gefühl des Gehaltenseins, Urvertrauen.

Das Zusammenleben in der Kinderkrippe wird durch verschiedene Rhythmen geprägt. Dazu gehören vor allem der Tagesrhythmus, der Wochenrhythmus und der

Jahresrhythmus. Für den Tageslauf ist charakteristisch, dass freies Spiel, geführte Tätigkeit und die Mahlzeiten einander in einem täglich sich wiederholenden zeitlichen Rahmen abwechseln. Die Reihenfolge ist so gewählt, dass über den ganzen Tag ein rhythmischer Wechsel von Anspannung und Entspannung stattfindet.

 

Ein Tag in der Kinderkrippe kann in etwa folgendermaßen skizziert werden:

 

07.30 Uhr      Bringzeit, freies Spiel, vorbereiten des gemeinsamen Frühstücks.

08.30 Uhr      Frühstück

09.00 Uhr      freies Spiel

09.30 Uhr      Morgenkreis

10.00 Uhr      Freispiel im Garten

11.00 Uhr      Mittagessen

12.00 Uhr      Mittagsschlaf

13.30 Uhr      Wecken

14.15 Uhr      1. Brotzeit

14.30 Uhr      Spielen bis zur Abholzeit, je nach Witterung drinnen oder draußen

15.30 Uhr      2. Brotzeit

16.30 Uhr      letzte Abholzeit

 

Die einzelnen Abschnitte werden durch die Körperpflege sowie das An- und Ausziehen verbunden. Die Wickelzeiten richten sich nach den persönlichen Bedürfnissen der Kinder.

 

Religiöse Erziehung

Die Kinderkrippe hat ebenso wie der Kindergarten eine christliche Ausrichtung, ist aber nicht konfessionell gebunden.

Alle christlichen Jahresfeste werden gefeiert.

 

Elternarbeit

Die Integration des Elternhauses gehört soweit als möglich zum Konzept der Kinderkrippe. Der gute Kontakt zwischen den Eltern/Erziehungsberechtigten und Erziehern ist für das Gedeihen des kleinen Kindes ganz besonders wichtig. Denn die Erwachsenen bilden gemeinsam die äußere Hülle, in welcher das Kind seine Entwicklung vollzieht.

Die Erziehungsaufgabe der Eltern soll durch Beratung unterstützt und ergänzt werden,  die Sicherheit ihrer erzieherischen Kompetenz anerkannt und gestärkt werden. Dazu ist gegenseitiges Vertrauen notwendig. Dies entsteht über die aktive Beteiligung an der Eingewöhnungszeit, Anteilnahme am Gruppengeschehen, Teilnahme an Festen und im gemeinsamen Gespräch.

 

Regelmäßige Elternabende, Kurse, Beratungen und Vorträge ermöglichen den Eltern eine pädagogische Weiterbildung. Während Feste zur Begegnung und Kontaktpflege dienen, findet im Elternabend eine Information zu Pädagogik und Gruppensituation statt. Kurse und Vorträge können Themen aus dem pädagogischen, medizinischen oder sozialen Bereich oder auch handwerkliche und künstlerische Inhalte haben.

Neben der Verständigung beim Bringen und Holen der Kinder spielt das vereinbarte Gespräch eine wichtige Rolle zum Austausch über Entwicklungsschritte, Probleme und Besonderheiten der einzelnen Kinder, wie auch der gesamten Gruppe und bei Fragen der Pädagogik.

Der freundliche, tolerante und von Vertrauen geprägte Umgang der Erwachsenen ist für das Kind eine Brücke, um in eine neue Situation hinein zu finden.

 

Formen der Elternarbeit, welche bereits im Kindergarten ihren Platz haben, haben auch für die Kinderkrippe ihre Gültigkeit.

 

–           Elternbeirat

–           Elterngespräche

–           Gruppen-Elternabende

–           Übergreifende Elternabende (Kindergarten/Kinderkrippe)

–           Vorträge

–           Kurse (handwerklich und künstlerisch)

–           Elternarbeitskreise

 

Öffentlichkeitsarbeit

Die Öffentlichkeitsarbeit wird zusammen mit dem Kindergarten durchgeführt (siehe dort).

Der „ Tag der offenen Tür“ wird über verschiedene Organe (Internet, Zeitung, Aushänge usw.) bekannt gegeben.

Zusammenarbeit mit anderen Institutionen

Die Aktivitäten in der Kindergartenarbeit (siehe dort) werden um Kontakte mit Kinderkrippen und anderen Institutionen entsprechend erweitert.

 

Eingewöhnungszeit

Der Wechsel aus der Geborgenheit der Familie in eine Einrichtung bedeutet für Kind und Eltern einen großen Schritt und beide Seiten treten in einen Ablöseprozess. Gerade wegen der Trennung von Eltern und Kind nimmt die Elternarbeit einen wichtigen Raum ein. Ein ausführliches Gespräch vor der Aufnahme gibt ein Bild über die Familiensituation und die Beweggründe. Das Kind soll die Gelegenheit haben, behutsam und allmählich in die neue Situation hinein zu wachsen. Die erste Zeit in der Einrichtung gestaltet sich deshalb als „Besuch“ der Eltern mit ihrem Kind. Nach und nach können sich die Eltern immer mehr zurückziehen.

Diesem Prozess sollte ausreichend Zeit zur Verfügung stehen. Wir setzen uns einen zeitlichen Rahmen von ca. 3 Wochen. Um eine individuelle Eingewöhnung des Kindes zu gewährleisten, kann sich der Rahmen  je nach den Bedürfnissen des Kindes verschieben. Während der Phase der aktiven Begleitung durch die Eltern wird immer die Möglichkeit gegeben, das Leben innerhalb der Kinderkrippe zu beobachten. So erleben die Eltern, wie der Tagesablauf gestaltet wird, wie sich die Beziehung zwischen dem Kind und der Betreuerin entwickelt, wie sich das Kind in Konfliktsituationen verhält und welche Regeln und Grenzen es in der Gruppe gibt. Der freundliche, tolerante und von Vertrauen geprägte Umgang der Erwachsenen ist für das Kind eine Brücke, um in eine neue Situation hinein zu finden. Durch diese transparente Arbeitsweise ist es möglich, eine gute Vertrauensbasis zwischen Eltern und Erziehern zu schaffen und den Grundstein für eine gute Zusammenarbeit zwischen Kinderkrippe und Elternhaus zu legen.

 

Organisatorische Voraussetzungen

Räumlichkeiten

Im Rahmen der Generalsanierung ist ein  angemessener Raum für die geplante Krippe

entstanden, welcher Schutzraum für das Kind ist und genügend Freiraum für Bewegung und freies Spiel lässt.

Der Gruppenraum ist hell und freundlich gestaltet, er soll Wärme und Geborgenheit ausstrahlen. Die Aufteilung in Schlafraum, Spielraum mit Küchenecke, Wickel- und Toilettenraum, Garderobe und Abstellraum für Kinderwägen ist von den baulichen Gegebenheiten umgesetzt worden. Der Spielraum kann nochmals in einen festen Arbeits- und Essbereich und eine Platz zum Spielen (Puppenhaus/Bauecke) eingeteilt werden. Es ist an genügend Platz für die Kleinsten zum Krabbeln, Rollen und Aufrichten gedacht.

Als Wandanstrich wurde Pflanzenfarbe bevorzugt, die durch die pflanzlichen Pigmente eine lebendige Struktur erhält. Zusammen mit der Möblierung aus Massivholz entsteht eine warme, behagliche Raumqualität.

Neben den Räumen für die Kinderbetreuung gibt es auch einen Aufenthaltsraum für den

Austausch der Eltern untereinander. Darin können sich auch Mütter aufhalten, deren Kinder gerade in der Eingewöhnungsphase sind.

Eine gesonderte Küche und ein Waschraum im Keller sind vorhanden.

Im Außenbereich befindet sich ein Garten mit Sandkästen, Spielhäuschen, Spielgräten, einer Gartenlaube und einem Holzplatz. Im Eingangsbereich zur Krippe ist ein eigener Spielbereich entstanden, der auch Rückzugsmöglichkeiten bietet. Der Baumbestand, die Blumenbeete und der Kräutergarten garantieren ein reiches Naturerleben und ausreichend Gartenarbeit.

 

Gruppe

Die Gruppe der Kinderkrippe umfasst maximal 12 Kinder im Alter von ca. 9 Wochen bis 3 Jahre. In der alters gemischten Gruppe können so Entwicklungsanreize auch  von den älteren Kindern ausgehen.

Die Gruppeneinteilung erfolgt nach den öffentlichen Anforderungen und dem Bedarf der Eltern.

Die Begegnung mit den Gruppen des Kindergartenbereiches findet zu verschiedenen Gelegenheiten im Haus und  im Garten, bei Festen oder Besuchen stattfinden.

 

Pädagogisches Fachpersonal

Die Kinderkrippe wird von einer Erzieherin (staatlich anerkannt) mit zusätzlicher waldorf-pädagogischer Ausbildung geleitet. Unterstützt wird sie von einer zweiten Fachkraft in einer Teilzeitanstellung und einer Kinderpflegerin.

Die genaue Einteilung ergibt sich durch den allgemeinen Personal-Kind-Schlüssel.

 

Qualitätssicherung und Fortbildung des Personals

Das Krippenpersonal schließt sich den Aktivitäten des Kindergartenkollegiums (siehe dort) und nimmt auch  Kleinkindspezifische Forbildungsangebote wahr. Es findet eine regelmäßige Betreuung durch eine Psychologin der Erziehungsberatung und einer Ärztin statt.

 

Hauspersonal

Für die anfallenden Büroarbeiten ist eine Verwaltungskraft für uns tätig.

Das für den Kindergarten engagierte Reinigungspersonal übernimmt auch die Reinigung der Krippe. Auch anfallende hauswirtschaftliche Tätigkeiten werden hier teilweise

übernommen.

Öffnungszeiten / Bring-, Abhol- und Kernzeiten / Ferien- und Schließzeiten

Die Kinderkrippe ist Montag bis Freitag von 7.30 Uhr bis 16.30 Uhr geöffnet.

Die Bringzeit ist bis 8.15 Uhr. Die früheste Abholzeit um 12.30 Uhr.

Die Kernzeit von 4 Stunden in der Krippe liegt in der Zeit von 8.15 Uhr bis 12.15 Uhr.

Es gibt 20 Schließtage pro Jahr.

 

Kosten

Beitragsberechnung seit 01.01.2016
(
Keine Berücksichtigung der Jahreseinkünfte und keine Ermäßigungen)

Stunden
gebucht

monatlicher Beitrag

>4,0 – 5,0

222,00 €

>5,0 – 6,0

267,00 €

>6,0 – 7,0

309,00 €

>7,0 – 8,0

354,00 €

>8,0 – 9,0

398,00 €

Zusätzlich fällt ein monatliches Verpflegungsgeld an, das derzeit 4,00 Euro/Tag beträgt sowie ein Windel- bzw. Spielmaterial und Frühstück von 20,00 Euro monatlich.

Eine Gebührenermäßigung ist nicht möglich.

 

 

TEIL C

 

SCHUTZKONZEPT

zur Wahrung des Kindeswohls im des Rahmen Bundeskinderschutzgesetz

 

Das Bundeskinderschutzgesetz ist ein Gesetz zur Stärkung eines aktiven Schutzes von

Kindern und Jugendlichen. Öffentliche und freie Träger stehen in der rechtlichen

Verpflichtung den Schutz des Kindeswohls zu gewährleisten. So gibt es Empfehlungen,

Vereinbarungen und Verfahrensweisen diesen Schutzauftrag umzusetzen.

 

Bestandteile für diese Umsetzung sind die im Konzept beschriebenen Leitgedanken jeder Einrichtung, die Möglichkeiten der Beschwerde und Partizipation,

Präventionsmaßnahmen, sowie konkrete Vorgehensweisen bei einem Verdacht auf eine Kindeswohlgefährdung.

 

Die Wirksamkeit eines Schutzkonzeptes ist aber vor allem davon abhängig, mit welcher inneren Haltung zum Menschen und Menschsein es erarbeitet und bei

allen Beteiligten verankert ist. Um den daraus erwachsenden Schutz lebendig und

wirksam zu halten ist ein fortwährender Prozess notwendig. 

 

 

Leitbild unseres Kindergartens

Im Zuge der Renovierung  und des Umbaus wurde  auch an der Verselbständigung des Kindergartens und der Gründung eines eigenen Trägervereins gearbeitet.

Im damaligen „ Gründungskreis“ wurde mit Eltern und dem Kollegium des Kindergartens ein Leitbild erarbeitet.

Ein Leitgedanke hat uns dabei besonders begleitet und leitet uns heute noch.

 

                                           Das Kind

                                           in Ehrfurcht empfangen

                                           in Liebe erziehen

                                           in Freiheit entlassen.

 

Rudolf Steiner

 

In viele Sitzungen ist daraus unser Leitbild entstanden und wurde im Rahmen der

Überlegungen zur Erarbeitung eines Schutzkonzeptes nur geringfügig geändert.

 

 

Das Leitbild unseres Kindergartens

Das kleine Kind kommt offen für alle Sinneseindrücke, vertrauensvoll, schutzlos, absolut hilfsbedürftig, hingegeben an die Umgebung und ausgestattet mit Nachahmungskräften auf die Welt.

 

Aufgrund dessen sehen wir eine große Verantwortung für die körperliche, seelische und geistige Entwicklung und betrachten die Erziehung als Kulturauftrag in unserer Welt mit ihren Nöten:

Zerfall der Familien und sozialen Strukturen, Leistungsdruck der Gesellschaft bis in den Kindergarten und die Krippe hinein, Reizüberflutung, Verlust von Sinnhaftigkeit und Werten, Orientierungslosigkeit.

 

Daraus ergeben sich für uns folgende Aufgaben:

Durch Raum und Zeit schaffen wir in liebevoller Hinwendung und Fürsorge eine sichtbare und unsichtbare Hülle zur Entwicklung von Orientierung, Sicherheit und Vertrauen.

Individuelles Lernen wird ermöglicht durch freies phantasievolles, kreatives Spielen. Wir wollen verlässliche Beziehungen schaffen, die es ermöglichen Zusammenhänge durchschaubar zu machen, Sinnhaftigkeit herstellen zu können und es Selbstwertgefühl

stärken.

Unsere Grundlage ist die Anthropsophie und das Menschenbild Rudolf Steiners. Daraus leiten wir unser Ziel ab, das Kind mit höchster Achtsamkeit und Respekt in Liebe, Wärme und  Geborgenheit zu erziehen und eine freiheitliche Entwicklung zu ermöglichen.

 

Partizipation – Eltern

Unsere Eltern haben in verschiedenen Bereichen und Gremien die Möglichkeit der

Teilhabe in unserer Einrichtung.

In einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit von Kollegium und Eltern möchten wir gemeinsam eine Atmosphäre schaffen, die eine gesunde körperliche, seelische und geistige  Entwicklung der Kinder begünstigt und unterstützt.

Der Austausch über Entwicklungsschritte, Probleme, Fragen, Anliegen und auch Sorgen der Eltern soll die pädagogische Arbeit des Kollegiums transparent machen, die Erziehungskompetenz der Eltern wahrnehmbar machen und stärken. Außerdem kann das notwendige gegenseitige Vertrauen der verschiedenen Bezugspersonen immer wieder gestärkt  und weiter entwickelt werden und dem Wohlbefinden der Kinder zu Gute kommen. Dazu dienen uns

 

  • die Haltung des Kollegiums, die Respekt und Wertschätzung der

      Individualität  jedes Menschen, sowie Achtsamkeit im liebevollen,

      aufmerksamen Umgang ausdrücken soll   

  • Eingewöhnungsgespräche zur Abklärung von offenen Fragen, Gestaltung der Ablösephase, Besonderheiten, Ängsten und Sorgen von Eltern und Kindern
  • Die Zeit der Eingewöhnung, in der sich die Eltern langsam zurückziehen  

 

 

  • Das persönliche Gespräch von Eltern und Gruppenteam über das Befinden und den Entwicklungsstand ihres Kindes, sowie Sorgen und Nöte von Eltern und Kindern
  • Die Information über pädagogische Inhalte und ihre Umsetzung in

persönlichen Gesprächen, Elternabenden, Vorträgen und Kursen

  • Beratungsmöglichkeit durch die Psychologin der für uns zuständigen
  • Erziehungsberatungsstelle
  • Beratungs- und Gesprächsmöglichkeit mit der uns betreuenden

      Krippenärztin, die auch für Fragen der gesamten Elternschaft offen ist.

 

Eine weitere wichtige Beteiligungsmöglichkeit der Eltern ist die Arbeit in den Gremien der Einrichtung.

 

  • Im Vorstand der Einrichtung sind Eltern und Kolleginnen paritätisch als Vorstandsmitglieder und Beisitzer tätig, um die notwendigen Aufgaben im wirtschaftlichen, rechtlichen und des pädagogischen Leitgedanken zu bearbeiten

 

  • Der Elternbeirat bildet sich aus jeweils 2 Elternvertretern der Krippe und der 4 Kindergartengruppen. Dieses Gremium befasst sich in Zusammenarbeit mit dem Kollegium mit organisatorischen und durchführenden Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit, wie zum Beispiel dem „ Tag der offenen Tür“ oder den Infoabenden zum Aufnahmeverfahren, wie auch der Überarbeitung und Auswertung des Elternfragebogens, sowie Koordination der Arbeitskreise. Außerdem übernimmt der Elternbeirat eine Vermittlerrolle ein, um Unstimmigkeiten zwischen Eltern und Kollegium im Gespräch aufarbeiten zu können.

Der Elternbeirat nimmt neben der vermittelnden Rolle zwischen

Elternschaft, Träger und Kollegium auch eine beratende Funktion ein.

 

  • Im Zuge der Aufnahme für neue Eltern und Kinder bildet sich jedes Jahr ein

Elterngesprächskreis, der neu aufgenommenen Eltern im Einzelgespräch

nochmals die Möglichkeit gibt, Einblick in die Abläufe der Einrichtung zu  geben

und individuelle Fragen zu beantworten. Die wichtigsten Punkte sind dazu auch in

einem „ Elternscript“ zusammengefasst.

 

  • Verschiedene Arbeitskreise beschäftigen sich mit dem Erscheinungsbild

unserer Einrichtung, der Kommunikation und Transparenz, wie etwa

                                                     Zeitungskreis

                                                     Bibliothekskreis

                                                     Marktkreis

                                                     Holzkreis

                                                     Bastelkreise

                                                     Gartenkreis

                                                Baumeisterkreis

 

  • der jährlich erstellte Fragebogen ist ebenfalls eine Möglichkeit am

Geschehen in Krippe und Kindergarten in Form von  Kritik, Mitteilung von

Bedürfnissen, Anregungen und auch Wertschätzung am Geschehen der

gesamten Einrichtung teilzuhaben.

 

Die Mitwirkung und Gestaltungsmöglichkeit der Eltern zeigt sich aber auch in vielen  alltägliche Begebenheiten und Notwendigkeiten

 

  • etwa Teilnahme an den Hausarbeitstagen
  •  Wahrnehmen der Angebote, wie Vorträge, Kurse und ähnliches.

 

Damit der Austausch und die Kommunikation auch immer wieder reflektiert werden, sind innerhalb des Kindergartenjahres verschiedene Termine mit Vertretern des Vorstandes, Elternbeirat und dem gesamten Kollegium eingeplant.

 

Beschwerdemöglichkeiten für Eltern

 

Auch mit den vielen Partizipationsmöglichkeiten für Eltern gibt es immer wieder auch Kommunikationsschwierigkeiten, Unzufriedenheit, Sorgen, oder auch Beschwerden.

 

Eine Beschwerde ist eine persönliche Äußerung und Kritik eines Kindes oder seiner Eltern/ Sorgeberechtigten, die das Verhalten von Fachkräften oder gleichaltrigen Kindern, den Kindergartenalltag oder Trägerentscheidungen betreffen können. Dies kann in mündlicher oder schriftlicher Form und bei Kindern aber auch über die Körpersprache geäußert werden. Vor allem sollen Notlagen, Vorkommnisse und Verdachtsmomente, die auf eine  Gefährdung des Kindeswohls  hindeuten  könnten,  erfasst und bearbeitet werden.

Eltern haben das Recht und die Möglichkeit sich an verschiedene Personen ihres Vertrauens zu wenden.

Ansprechpersonen für alle Arten von Beschwerden sind in unserer Einrichtung sind

  • die Gruppenleiterinnen als direkte Bezugspersonen der Kinder
  • die Leitung der Einrichtung
  • Vertreter des Vorstandes
  • Vertreter des Elternbeirates
  • die uns zugeordnete  Mitarbeiterin der Erziehungsberatungsstelle
  • die Ärztin unserer Krippe

 

Bei Bedarf steht der Krippe und dem Kindergarten die Erziehungsberatungsstelle mit ihren unterschiedlich ausgebildeten Mitarbeitern beratend und unterstützend zur Seite.

Die Beschwerden werden von den entsprechenden Ansprechpersonen dokumentiert.  Sollte sich eine Angelegenheit in einem ersten Gespräch nicht klären lassen, werden weitere interne oder externe Vertrauenspersonen hinzugezogen.

 

Die Bearbeitung der Beschwerde erfolgt je nach Art im Kollegium, Vorstand und/oder Elternbeirat. Wenn notwendig auch mit einer externen  Unterstützung.

 

Dabei ist allen Personen, die ins Vertrauen gezogen, werden eine respektvolle Haltung gegenüber Eltern und deren Kinder wichtig und soll beständig weiter entwickelt werden. Nöte, Empfindungen und Bedürfnisse sollen ernst genommen und vorbehaltlos angehört werden.

 

Bei tätlichen und sexuellen Übergriffen durch Gleichaltrige oder Erwachsene in

der Einrichtung oder im häuslichen Umfeld, sowie dementsprechende

Verdachtsmomente gelten besondere Verfahrensweisen.

 

 

Beschwerdemöglichkeit  für Kinder

Krippe

Die grundlegende Frage zum Beschwerdemanagement für Kinder im Krippenalter ist

„ Wie können  Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren auf sich aufmerksam machen, wenn ihnen eine Situation missfällt oder sie sich im Umgang mit den Bezugspersonen in der

Einrichtung nicht wohl fühlen.

 

Um Gehör und Aufmerksamkeit zu bekommen, bedarf es der Achtsamkeit und einem

liebevollen Umgang durch vertraute Bezugspersonen in der Krippe und im häuslichen

Umfeld.

 

Der Aufbau von Vertrauen geht dabei noch stark über die Eltern, die in der

Eingewöhnungszeit verschiedene alltägliche Situationen begleiten und die Betreuung ihrer Kinder langsam an die Bezugspersonen der Krippe abgeben. Dazu gehören auch sehr intime Momente, wie etwa Wickeln, der Gang zur Toilette, das An – und Auskleiden der Kinder.

Die innere Haltung des Kollegiums, der respektvolle und achtsame Umgang mit Kindern und Eltern lässt langsam Sicherheit, ein Gefühl der Geborgenheit und Zufriedenheit

entstehen. In dieser Atmosphäre kann sich die Beziehung zu einer oder auch mehrerer Bezugspersonen aufbauen.

 

Entstehen diese Empfindungen nicht oder werden durch etwas gestört zeigt sich dies schnell über Mimik, Gestik, die gesamte Körpersprache und das Verhalten der Kinder.

 

Dies kann in der Einrichtung oder auch erst im Beisein der Eltern sichtbar werden. Um zu einer Deutung der Wahrnehmungen zu kommen bedarf es verschiedener Vorgehensweisen, die vom Gruppenteam und den Eltern wahrgenommen werden können.

Sollten Eltern den Eindruck haben, dass das Wohlbefinden  ihres Kindes durch bestimmte Situationen, Erwachsene oder Kinder beeinträchtigt ist, haben sie die Möglichkeit verschiedene Personen ihres Vertrauens  zu kontaktieren

  • eine Kollegin des Krippenteams
  • die Leitung der Krippe
  • die Leitung der Einrichtung
  • die Psychologin der Krippe
  • die Ärztin der Krippe
  • ein Vertreter des Elternbeirates
  • ein Vertreter des Vorstandes

 

Die Eltern haben das Recht und die Möglichkeit  ohne Empfehlung und Wissen des Gruppenteams eine externe Vertrauensperson zu kontaktieren.

 

Die Kontaktdaten sind in der Krippe ausgehängt.

Eine Möglichkeit sich anonym über das Wohlbefinden der Kinder zu äußern, besteht in der Form des Fragebogens, der auch Fragen zum Wohlergehen der Kinder beinhaltet.

 

Wird an das Kollegium oder an eine Kollegin der Krippe eine Äußerung einer Ablehnung oder eines  Missfallens durch ein Kind herangetragen, die sich nicht in der Situation klären lässt und sich wiederholt zeigt, entsteht ein Anlass sich um Austausch und Beratung zu bemühen

  • der Austausch von Beobachtungen im Gruppenteam
  • Austausch mit den Eltern
  • Gespräch mit der Leitung der Krippe
  • Gespräch mit der Leitung der Einrichtung
  • Austausch und Beratung für das Krippenteam oder die Leitungskräfte mit der Psychologin
  • Austausch und Beratung mit der Ärztin für das Gruppenteam oder die Leitungskräfte
  • Gespräch  mit einem Vertreter des Elternbeirates
  • Gespräch mit einem Vertreter des Vorstandes

 

 

 

Partizipation 

Kinder in der Krippe

Wie Kinder in einer Einrichtung partizipieren können, hängt für uns maßgeblich von der Haltung und Einstellung des gesamten Kollegiums und der engeren Bezugspersonen ab.

Durch den Aufbau einer respektvollen und wertschätzenden Beziehung möchten wir  den Kindern Vertrauen, Wärme und Geborgenheit vermitteln.

Achtsamkeit und Aufmerksamkeit für die Belange der Kinder als Gruppe, wie auch als Individualität als sollen ihnen die notwendige Grundlage schaffen in ihrem Recht der freien Meinungsäußerung „ gesehen und gehört“  zu werden. Dabei möchten wir die Kinder gemäß ihrer Entwicklung und ihren Fähigkeiten partizipieren lassen und nicht überfordern.

Da die Kinder in ihren Äußerungsfähigkeiten noch eingeschränkt sind, ist es wichtig für uns jedes Kind in seinem ganzen Wesen und Sein zu erfassen, um somit für jedes Kind ein Fürsprecher zu werden.

Hier ist uns wichtig immer wieder unseren Blick zu schulen und Momente der ruhigen Begegnung zu schaffen.

Durch unser Vorbild erfahren und erlernen Kinder nicht nur Verhaltensweisen und Handlungsabläufe. Sie nehmen die Bezugspersonen ihrer Umgebung ebenfalls in ihrem ganzen Sein wahr; in ihren Gedanken und Haltungen, ihren Emotionen und Empfindungen, sowie ihrer Befindlichkeit und Gestimmtheit.

Daraus erwächst für uns die Aufgabe der Selbsterziehung, um unsere gesamte Erscheinung, unseren Ausdruck und Handlungsweise immer wieder zu reflektieren, zu hinterfragen und an uns zu arbeiten, ohne dabei an Authentizität zu verlieren.

Im Gruppengeschehen und in den täglichen Abläufen haben die Kinder aber auch immer wieder die Möglichkeit in ein selbst bestimmtes Handeln zu kommen und ihre Eigenwirksamkeit zu erleben.

Dabei sind sie noch sehr mit sich selbst und ihrer Entwicklung beschäftigt.

Ihr Handeln und ihre Wünsche beziehen sich erst einmal auf eigene Interessen und auf die Erhaltung des eigenen Wohlbefindens. Entscheidungen treffen die Kinder in ihrem

Erfahrungsfeld, das sich allmählich von der eigen bezogenen Wahrnehmung für die Bedürfnisse der Menschen in ihrer sozialen Umgebung öffnen kann.

 

Ein erster Schritt selbst Entscheidungen zu treffen und kleine Aufgaben zu übernehmen, ist das Vertrauen in sich selbst, mit der Gewissheit ich kann etwas und bewirke etwas.

Sei es sich selbst oder für ein anderes Kind ein Taschentuch zu holen, den Tisch zu decken oder auch sich anzuziehen. Möglichkeiten der Teilhabe entstehen so im ganzen Tagesablauf. Hierzu einige Beispiele

 

Essen

Die Kinder können essen und trinken was ihnen schmeckt und bekommt.

Dabei entscheiden sie selbst über die Menge.

Werden Menüfolgen oder einzelne Bestandteile vom Großteil der Kinder abgelehnt, werden  Änderungswünsche auch an die zubereitende Küche weiter gegeben. Um allen Kindern beim Essen die notwendige Zuwendung und Ruhe geben zu können, wird in zwei kleineren Gruppen gegessen.

Pflegesituationen

In den Pflegesituationen können die Kinder ihre Bezugs – und Vertrauensperson selbst wählen. Sie entscheiden in der Zuwendung zu einer Kollegin der Krippe, wem sie ihr Vertrauen in diesen sehr engen und intimen Momenten schenken. So teilen die Kinder mit, wer sie wickeln soll oder sie auf die Toilette begleitet; wer sie zum Schlafen bringt und beim Anziehen hilft; wer sie trösten soll und bei wem sie Hilfe suchen oder auch wer mit ihnen einen Besuch in einer Kindergartengruppe macht, um die Eingewöhnung der   „Großen“ vorzubereiten.

 

Morgenkreis

Die Kinder entscheiden für sich am Geschehen aktiv teilzunehmen, zuzuschauen oder lieber weiter zu spielen. Sie können auch selbst Lieder oder Spiele einbringen. Die Kinder beginnen selbst zu singen oder suchen sich ein entsprechendes Spielmaterial, das sie in den Kreis bringen. Die Erzieherinnen greifen dies auf und andere Kinder können mit einstimmen.

 

Freies Spiel

Alles im Raum wird zum Spiel- und Erfahrungsmaterial, das die Kinder sich selbst aussuchen. Im Spiel machen sie Erfahrungen mit unterschiedlichen Materialien, Konstruktionen und Funktionen, sowie mit verschiedenen Bewegungsabläufen und         -anforderungen. Dabei erüben die Kinder auch ihre sozialen Fähigkeiten. Die Bezugspersonen bleibend beobachtend und geben Hilfestellung oder Anregung.

 

Gartenzeit und Spaziergang

Täglich erleben die Kinder die Zeit im Freien, sei es im Garten oder auch in den

Grünanlagen und Spielplätzen der Umgebung.

Je mehr sich das Erfahrungsfeld erweitert entstehen auch Wünsche bei den Kindern, die diese Unternehmungen betreffen. So werden die Kinder auch gehört, wo sie diese Zeit

im Freien verbringen möchten.

Auch der Wunsch ein Picknick im Garten zu wiederholen wird gerne aufgegriffen.

 

Bei allen Möglichkeiten der Partizipation ist das Kollegium in der Verantwortung zu entscheiden, ob die Selbstbestimmmung der Kinder ihre Entwicklung

unterstützt und vor allem das Wohl der Kinder gewahrt bleibt.

An dieser Herausforderung zu arbeiten ist ein stetiger Prozess für Kollegium,

Kinder und Eltern.

 

 

Beschwerdemöglichkeiten 

Kinder im Kindergarten

Die Kinder im Kindergartenalter haben schon ein größeres Erfahrungsfeld und vielfältigere Ausdrucksmöglichkeiten, um ihre Interessen, ihre Kritik  oder Missfallen persönlich zu äußern. Dazu brauchen sie aber auch ein Umfeld, in dem sie sich sicher

und  geborgen, angenommen und verstanden fühlen.

Der Aufbau einer warmen und liebevollen Atmosphäre entsteht für die Kinder zum einen in der Zusammenarbeit von Eltern und den Bezugspersonen. Die Haltung und Umgangsformen in der Einrichtung und die Gestaltung der alltäglichen Abläufe unterstützen den Aufbau von Vertrauen, das den Kindern die Grundlage gibt sich über die verschiedensten Situationen äußern zu können.

Dazu muss ihnen auch die Zeit und der Raum gegeben werden um „ gehört und gesehen“ zu werden.

 

Freispiel

So sind die Bezugspersonen während der Freispielzeiten auch immer Beobachter und Ansprechpartner für kleine und große Beschwerden. Bei Konflikten kommen beide Parteien zu Wort, um ein gegenseitiges Verständnis zu entwickeln, Kompromisse zu finden oder zur versöhnlichen Einigung zu kommen.

 

Stuhlkreis

Der Stuhlkreis gibt immer wieder die Möglichkeit über Schwierigkeiten, Vorkommnisse und Anliegen zu sprechen und alle Kinder zu Wort kommen zu lassen.

 

Einzelgespräch

Ist ein Kind sehr zurückhaltend und äußert sich noch nicht im großen Kreis der Kinder, wird das einzelne Gespräch mit dem Kind gesucht. Vor allem auch dann, wenn die Körpersprache und das Verhalten auf einen Kummer oder eine Besorgnis hinweisen.

 

Viele Beschwerden oder Missfallen von Situationen und Handlungsweisen von

Bezugspersonen in der Einrichtung werden von den Kindern ihren Eltern zugetragen.

Die Haltung des Kollegiums ist meist ausschlaggebend, ob sich Kinder und Eltern in

ihrem Anliegen verstanden und ernst genommen fühlen.

 

 

 

Elterngespräch

Meist können in einem Elterngespräch die Sorgen und Nöte von Kindern und Eltern besprochen und geklärt werden. Wenn dies nicht der Fall ist und das Vertrauensverhältnis ist gestört gibt es verschiedene Ansprechpersonen für die Eltern.

  • Gruppenleiterinnen
  • Leitung der Einrichtung
  • Vertreter des Elternbeirates
  • Vertreter des Vorstandes
  • Psychologin der Beratungsstelle
  • Ärztin der Krippe

 

Die Kontaktdaten sind im Kindergarten ausgehängt und dem Elternscript beigelegt.

Partizipation

Kinder im Kindergarten

Wie in der Krippe ist uns für die Kinder im Kindergarten eine Haltung des Kollegiums wichtig, die Kinder und Eltern in ihrer Würde und Einzigartigkeit erkennt und annimmt.

Der Aufbau einer achtsamen und respektvollen Beziehung gibt uns auch die Möglichkeit  einen Zugang zum Wesen und der Persönlichkeit der Kinder zu finden. Dies gibt uns die Möglichkeit zu erkennen, wie ein Kind ganz individuell am Geschehen der Gemeinschaft teilzuhaben kann.

Ein Instrument dies zu vertiefen ist die Kinderbeobachtung oder/und -betrachtung, die den jeweiligen Menschen in seiner gesamten Erscheinung, im Ausdruck und Verhalten, in seiner Biographie und seinem sozialen Umfeld, wertfrei und vorbehaltlos beschreiben soll.

In dieser Atmosphäre wird das aufgebaute Vertrauensverhältnis gestärkt und das Verantwortungsbewusstsein der Erwachsenen kann für die uns anvertrauten Kinder weiter wachsen. Damit wachsen auch das Verständnis und die Fürsprache für die Bedürfnisse der Kinder. Hieraus können Partizipationsmöglichkeiten entstehen, die dem Alter und Entwicklungsstand der Kinder entsprechen.

Direkte Möglichkeiten der Partizipation gibt es in verschiedenen Bereichen des täglichen Ablaufes.

 

Freispiel

Im freien Spiel suchen sich die Kinder ihre Spielmaterialien und Mitspieler selbst. Sie können in ein phantasievolles kreatives Spiel kommen und dies auch immer wieder umgestalten. Dabei gibt es auch Regeln und Pflichten, die allen ein ungestörtes Eintauchen in Welt des Spiels und das friedliche Miteinander ermöglichen soll.

 

Angebote

Während der Freispielzeit werden auch verschiedene Tätigkeiten angeboten, wie Bastel- und Werkarbeiten und hauswirtschaftliche Tätigkeiten, wie die Zubereitung des gemeinsamen Frühstücks. Diese Aufgaben können die Kinder aus eigenem Antrieb  aufgreifen. Das Kollegium gibt dabei Unterstützung, Hilfestellung, Ermutigung oder auch einmal Aufforderung, damit die Fähigkeiten, die mit den Angeboten verbunden sind, auch erlernt werden.

 

Essen

Kinder können entscheiden was und wie viel sie essen und trinken, auch dann wenn sie aufgefordert sind neue Speisen zu probieren. Wird deutlich, dass Speisen vom Großteil der Kinder nicht angenommen wird oder wenn spezielle Wünsche entstehen, wird dies der zubereitenden Küche mitgeteilt.

 

Spielmaterialien

Fehlt es im Gruppenraum oder auch im Garten an Spielgeräten oder -materialien, äußern die Kinder das meist sehr schnell. Dies geschieht meist in der Planung des Spiels oder während des Spielverlaufes. Diese Anliegen werden ernst genommen und an die Stellen zur Neubeschaffung oder auch Reparatur weitergegeben.

 

 

 

Stuhlkreis

Im Stuhlkreis können Anliegen, Wünsche oder auch Berichte über Erlebnisse Ihren Platz finden. Aber auch genauso Geschichten , Märchen und Spielen, wo sich jedes Kind einbringen kann.

Dies sind nur einige Möglichkeiten der Partizipation, der im weiteren Prozess noch auszubauen ist.

 

 

Gefährdung des Kindeswohls

 

Prävention

Wie im Kapitel „ Beschwerdemanagement“ beschrieben sollen vor allem Notlagen, Vorkommnisse, Verdachtsmomente und Hinweise, die auf eine Gefährdung des Kindeswohls hindeuten erfasst und bearbeitet werden.

Dazu gehören tätliche oder sexuelle Übergriffe durch Gleichaltrige und Erwachsene im häuslichen Umfeld und in der Einrichtung. Um die Anzeichen für solch eine Gefährdung erkennen zu können, bedarf es einer Sensibilisierung des Kollegiums und der Eltern.

 

Das heißt für uns auch eine Gefährdung, einen Missbrauch in welcher Art auch immer denken zu lernen und sich ein Grundlagenwissen über Gefährdungsanzeichen und Täterstrategien anzueignen.

 

Dies geschieht in internen oder externen Fortbildungen, deren Ergebnisse in die Konferenzen des gesamten Kollegiums einfließen und intensiv bis in  Verhaltensregeln

erörtert werden.

 

Gefährdungseinschätzung in der Einrichtung

Personal

Das pädagogische Personal besteht aus 13 weiblichen Mitarbeitern.

Sonstige Mitarbeiter im pädagogischen Bereich, die meist mit den Kindern alleine oder in Begleitung einer Erzieherin arbeiten sind:

2 Jahrespraktikantinnen

3 Therapeutinnen,

1 Eurythmistin,

1 Musikerin für die Musikbegleitung und Kurse

 

Weitere Mitarbeiterinnen in der Einrichtung sind eine Verwaltungskraft und eine Küchenhilfe, die nur selten direkt mit den Kindern längeren Kontakt haben.

Zum Großteil sind die weiblichen Mitarbeiter selbst Mütter von einem oder mehreren

Kindern, die alle in stabilen sozialen Verhältnissen aufwachsen.

 

Praktikanten, die für einen befristeten Zeitraum die Einrichtung besuchen, sind nur in Begleitung einer vertrauten Bezugsperson mit den Kindern in längerem Kontakt.

 

Neue Mitarbeiter werden auf ihre Verpflichtung zur Verschwiegenheit und Einhaltung unseres Leitbildes hingewiesen. Zur Übernahme von intimeren Pflegesituationen oder der Beachtung verschiedener Verhaltensregeln, erfahren neue Mitarbeiter eine

Einführung in unsere Arbeitsweise. Dies geschieht in den Sitzungen der Gruppenteams und in den Konferenzen des gesamten Kollegiums.

 

Besucher, Lieferanten, Postboten haben keinen direkten Kontakt oder auch längeren Kontakt zu den Kindern der Krippe und des Kindergartens.

 

 

Vorstand

Der Vorstand des Rudolf Steiner Kindergarten e.V. setzt sich aus Eltern und Erzieherinnen  der  Einrichtung,  sowie  dem   langjährigen   Geschäftsführer der   Rudolf-Steiner-Schule Daglfing zusammen. Als Beisitzer sind Vertreter des Elternbeirates und Kollegiumsmitglieder berufen.

 

Führungszeugnis

Für alle Mitarbeiter im pädagogischen Bereich liegt der Einrichtung ein erweitertes Führungszeugnis vor, das alle 5 Jahre neu beantragt werden muss.

Bei Neueinstellungen darf das Führungszeugnis nicht älter als 3 Monate sein. Die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses für die Vorstandsmitglieder wird angestrebt.

 

Kinder der Einrichtung

Die Krippe und der Kindergarten betreuen insgesamt 103 Kinder im Vorschulalter. In der Entwicklung der Kinder gibt auch immer wieder Krisen, mit denen unterschiedlich umgegangen wird. Auch wenn Unachtsamkeit, Streit und Aggressionen zu Beschwerden von Seiten der Kinder führen können, bleiben diese Vorkommnisse meist in einem vertretbaren Rahmen.

 

Verdacht auf Gefährdung des Kindeswohls in der Einrichtung

Sollte es Beschwerden, Hinweise oder Verdachtsmomente geben, die auf einen tätlichen Übergriff oder sexuellen  Missbrauch durch einen Mitarbeiter/in oder Gleichaltrige in der Einrichtung schließen lassen, werden verschiedene Schritte notwendig.

 

Handlungsleitfaden

 

  • Wahrnehmung einer möglichen Kindeswohlgefährdung
  • Einbeziehung der Leitung
  • Einschätzung der Gefährdung wie:

Anhörung der Betroffenen oder deren gesetzlichen Vertreter

Tun oder Unterlassen von Mitarbeitern

Abklären der Risikofaktoren

Schutzfaktoren im Hinblick auf Folgen für die Entwicklung

Schutzfaktoren für alle Kinder

  • Verständigung des Vorstandes
  • Suspendierung, bis zur vollständigen Klärung
  • Verständigung der Eltern und Sorgeberechtigten,

Sammeln von weiteren Hinweisen

  • Hinzuziehen einer Insoweit – erfahrenen Fachkraft

Hinwirken auf Hilfen für die Betroffenen

  • Verständigung der Polizei
  • Meldung an die Bezirkssozialarbeit
  • Meldung an die Aufsichtsbehörde
  • Evtl. Verständigung der Presse

 

Verdacht auf Gefährdung des Kindeswohls im Häuslichen Umfeld

Sollte es Äußerungen, Hinweise und Verdachtsmomente geben, die auf tätliche Übergriffe oder sexuellen Missbrauch im häuslichen Umfeld, durch Eltern, Sorgeberechtigte oder Dritter geben werden folgende Handlungsschritte eingeleitet.

 

Handlungsleitfaden

  • Wahrnehmung von Anzeichen einer Kindeswohlgefährdung
  • Einbeziehung  der Leitung
  • Einschätzung der Kindeswohlgefährdung nach den Dimensionen
  1. Kindliche, altersabhängige Bedürfnisse
  2. Tun und Unterlassen der Eltern oder Dritter
  3. Dauerhafte oder zeitweilige Belastungen und Risikofaktoren
  4. Dauerhafte oder zeitweilige Ressourcen und Schutzfaktoren
  5. Folgen für die Entwicklung

 

  • Kollegialer Austausch im „Vier – Augen  – Prinzip“
  •  Hinzuziehen einer Insoweit – erfahrenen Fachkraft / Erziehungsberatungsstelle
  • Einbeziehung der Eltern, Sorgeberechtigten, Hinweise auf Hilfen

Wenn der Schutz des Kindes nicht gefährdet ist

  • Gegebenenfalls Meldung an die Bezirkssozialarbeit

 

 

Dokumentationspflicht

In beiden Fällen werden alle Schritte von der Wahrnehmung von Anzeichen einer Kindeswohlgefährdung bis zur Einbeziehung von Eltern oder öffentlichen Stellen dokumentiert.

 

NACHWORT

 

Wir glauben, dass wir mit der Kinderkrippe eine sinnvolle, schlüssige und notwendige Ergänzung in unserem Kindergarten anbieten und damit einen positiven Beitrag zur Krippensituation in München leisten. Die hohe Anzahl der Vormerkungen für Kindergarten und Krippe zeigt aber, dass der Bedarf an Betreuungsplätzen stetig steigt. Dies gibt Anlass über die Gründung einer weiteren Einrichtung mit Kindergarten- und Krippengruppen nachzudenken.

Die Umsetzung dieser Überlegungen wird in der nächsten Zeit immer wieder Thema im Vorstand sein.

 

 

 

IMPRESSUM

 

Adressaten der Konzeption waren zur Genehmigung der Krippe:

Frau Simeth,

Leiterin der Krippenabteilung der Stadt München

 

Herr Niegl,

Sachbearbeiter,

 

Frau Hacker,

Vorsitzende des Bezirksausschusses Bogenhausen,

 

Stadtrat München

 

Ansprechpartner im Referat für Bildung und Sport

Frau Vajda-Wagner,

Koordination und Aufsicht Freie Träger

 

Verfasser:

Der  pädagogische Arbeitskreis des Kindergartens bestehend aus Eltern und Mitarbeitern.

Überarbeitung des Konzeptes im Kindergartenjahr 2018/19 durch Barbara Dellwo, Leitung.

 

 Ansprechpartner:

Barbara Dellwo,  Kindergartenleitung

Ulrike Töllner,  stellvertr. Leitung

 

Telefonisch erreichbar unter der Nummer 089/ 9901380 von 7.30 Uhr bis 14.00 Uhr